Pitzi und Gratsch: die Pitztaler Maskottchen im Interview

Man weiß, dass es sie gibt.
Man weiß, wie sie aussehen.
Man weiß, was sie tun …

Moment! Weiß man das tatsächlich? Weißt du das? Du als eingefleischte Pitztalerin oder du als Stammgast?

Nun, ich will ja niemanden bloßstellen (schon gar nicht mich selbst), deswegen habe ich die zwei Maskottchen der Hochzeiger Bergbahnen kurzerhand vor das Mikrofon gebeten und sie einmal ein bisschen ausgefragt.

Natürlich Humor zu nehmen 😉

Im PitzPark in Wenns haben wir die Maskottchen des Hochzeigers getroffen. © Hochzeiger Bergbahnen

Lieber Pitzi, lieber Gratsch, danke, dass ihr beide euch heute Zeit für mich genommen habt. Für alle, die euch noch nicht kennen und jene, die eine Auffrischung brauchen: Stellt euch doch einmal kurz vor.

  • Pitzi: Hallo zusammen, mein Name ist Pitzi und ich bin ein Steinbock. Man kann mich schon ein Pitztaler Urgestein nennen, denn ich wohne schon seit 1992 in der Skischule Hochzeiger. Als Maskottchen haben mich die Kinder ganz schnell ins Herz geschlossen und dank meiner frechen, aber liebevollen Ader haben bei mir schon ganz viele ihre ersten Spuren in den Schnee gezogen und waren mit mir auf Wanderschaft. Man erkennt mich auch ganz leicht. Ich habe immer eine blaue Latzhose an und mein Markenzeichen ist der Ring im Ohr. Und außerdem hängt mein Foto hier wirklich überall: In der Skischule, auf den Gondeln, … Ja, so berühmt bin ich.
  • Gratsch: Jetzt ist aber genug. Du hast das Rampenlicht genug alleine genossen. Jetzt bin ich dran. Hey, ich heiße Gratsch und bin ein Tannenhäher. Seit 2015 wohne ich nun hier am Hochzeiger. Genauer gesagt, seitdem es hier den ZirbenPark gibt. Dort passe ich auf die 17 Stationen auf und bringe den Kindern und Erwachsenen spielerisch die Zirbe näher. Ich trage immer eine grüne Latzhose, in der immer Platz für mein Werkzeug und ein paar Zirbelnüsse ist.

Warum seid ihr gerade hier im Pitztal zuhause?

  • Pitzi: Eigentlich ist es ja so, dass Steinböcke ganz lange Zeit nicht mehr im Pitztal gewohnt haben. Im 15. Jahrhundert wurden meine Artgenossen und ich durch Jagd, Eitelkeit und Armut langsam verdrängt. Die Menschen im Tal wussten nur hundert Jahre später kaum noch etwas über uns.
    Es ist noch nicht lange her, wenn ich mich recht erinnere, war es 1952, da versuchte man in St. Leonhard im Pitztal, den Steinbock wieder anzusiedeln. Das ist natürlich komplett schiefgelaufen. Da die Leute keine Ahnung mehr über unsere Bedürfnisse hatten und nicht wussten, wie wir die letzten Jahrzehnte gelebt haben, hat das natürlich nicht so funktioniert, wie sie sich das vorgestellt haben. Wir sind aus dem Gebiet, das sie für uns ausgesucht haben, einfach ausgebüxt.
    Ohne, dass es die Leute im Pitztal richtig mitbekommen haben, suchten wir uns in der Bergwildnis mit Felsen und Grashalden unsere neue Heimat und vermehrten uns dort ohne das Eingreifen des Menschen. Heute bevölkern 1200 Steinböcke die Hochgebirgsregionen im Pitztal.

Als man mir sagte, ich darf einen Steinbock und einen Singvogel interviewen, war ich richtig aufgeregt. Gratsch, magst du uns vielleicht etwas vorsingen?

*Pitzi lacht lauthals los und klatscht Gratsch auf die Schulter*

  • Pitzi: Oooooh, jetzt haben wir deinen wunden Punkt getroffen!

*Gratsch verdreht die Augen und beginnt zu schmunzeln*

  • Gratsch: Was mein werter Herr Kollege damit meint, ist, dass ich als Tannenhäher zwar ein Singvogel bin, aber aus der Familie der Rabenvögel. Meine Familie ist sehr ruhig und man hört uns meist nur zur Brutzeit, vor allem, wenn sich Feinde nähern. Damit warnen wir auch andere Tiere im Wald. Wenn wir dann unsere Stimme erheben, dann klingt es wie ein langgezogen und hart gerolltes „krrrrääh“. Das kann hin und wieder sogar menschenähnlich klingen. Nur wenn wir gut gelaunt sind, singen wir leise schwätzend, mit knirschenden und rauen Lauten. Meine eigentliche Superkraft ist etwas anderes.

Und welche Superkraft ist das?

  • Gratsch: Da ich und meine Familie überwiegend in Waldgrenzbereichen und auch über 2.000 Höhenmetern, wie hier rund um den Hochzeiger, zuhause sind, kann der Winter schon einmal sehr lange dauern. Deswegen legen wir uns in den Sommermonaten verschiedene Vorratskammern an. In diesen Depots verstecken wir verschiedene Nüsse, am liebsten die Zirbelnüsse. Das können dann schon einmal bis zu 100.000 Zirbensamen sein, die versteckt werden.
  • Pitzi: Ja, ja, du Superhirn, aber alle findest du auch nicht wieder.
  • Gratsch: Natürlich nicht. Ich muss sie ja so gut verstecken, damit du, lieber Pitzi, nicht ständig meine Vorräte zusammen futterst.

*Gratsch knufft Pitzi in die Seite*

  • Gratsch: Aber Spaß bei Seite. Rund 80 % meiner Vorräte kann ich wieder aufspüren. Aus den Nüssen, die versteckt bleiben, keimen viele neue Schösslinge und dadurch trage ich dazu bei, dass der Zirbenbestand gesichert ist. Der Zirbenwald hier am Hochzeiger gehört zu den größten geschlossenen in Nordtirol. Deswegen bin ich hier. Um diesen Zirbenwald noch größer zu machen. Manche nennen mich sogar den „Förster der Zirbe“.

Verrätst du mir, wie du es jedes Jahr schaffst, deine Vorräte durch die dicke Schneedecke zu finden?

  • Gratsch: Ihr wisst das tatsächlich bis heute noch nicht genau? *grinst verschmitzt* Dann werde ich das euch heute auch noch nicht verraten.
Pitzi ist ein richtiger Kindermagnet – kein Wunder bei dem flauschigen Fell. © Hochzeiger Bergbahnen

Auf dem Weg hierher ist mir natürlich aufgefallen, dass aktuell etwas nicht mehr auffällt. Die Rotmoosbahn ist ja nach 32 Dienstjahren in die wohlverdiente Pension gegangen. Passend zum Bau der Hochzeiger 2.5 gibt es auch etwas Neues im Zirbenpark. Könnt ihr mir mehr dazu erzählen.

  • Gratsch: Pitzi und ich sind immer auf der Suche nach neuen Abenteuern. Das größte Projekt ist heuer der Umbau der Rotmoosbahn zum Hochzeiger 2.5. Da steht uns noch ganz viel Arbeit bevor und auch hier wollen wir die Gäste, vor allem ihre Kinder mit einbeziehen. In einer eigenen Baustellen-Station im Zirbenpark können die Kids in vier vorgegebenen Bauschritten aktiv sein, mit der Wasserwaage ein Fundament einrichten, beim Schalen helfen, im Konstruktionsbau oder bei der Erzeugung von Energie mitwirken. Die kleinen Helfer können von der Baustellen-Station aus aber auch immer wieder einen sicheren Blick auf die große Baustelle werfen.
Es gibt viel zu tun: Die neue Station für kleine Baumeister*innen im ZirbenPark. © Hochzeiger Bergbahnen
  • Pitzi: Das ist aber lange noch nicht alles. Erst vor ein paar Tagen war ich wieder fleißig und hab extra für mich an etwas ganz Neuem gewerkelt.

*Gratsch räuspert sich lautstark*

*Pitzi zieht leicht den Kopf ein und beginnt zu grinsen*

  • Pitzi: Schon gut, schon gut. Ich habe nicht allein daran gebastelt.

*Gratsch beginnt herzlich zu lachen*

  • Gratsch: Wie war das am Mittwoch gleich noch. „Hey Gratsch, Reini und Markus schaffen das schon alleine, lass uns ein paar Zirbelnüsse futtern gehen.“

*Pitzi zieht sich die Ohren über die Augen und sofern ein Steinbock rot werden kann, zieht sich ein leichtes Glühen über seine Wangen*

  • Pitzi: Man soll ja ehrlich sein. Also, es war so: Am Ende vom Winter habe ich ganz traurig meine Rodel wieder in den Schupfen gestellt und dabei einmal gesagt, wie cool es doch wäre, wenn ich auch mit einem eigenen ZirbenCart im Sommer über die Strecke flitzen könnte. Reinhard Gundolf und Markus Köll dürften das wohl gehört haben.
  • Gratsch: Als Überraschung haben die beiden unserem lieben Pitzi ein nigel-nages-neues ZirbenCart gebaut. Groß, schnell und gelenkig – eben wie unser Pitzi. Seit 18. Juni ist der ZirbenCart-Verleih wieder geöffnet und seitdem kann man ihn gar nicht mehr halten. Aber wenn er zwischendurch einmal eine Verschnaufpause macht, freut er sich über ganz viele Selfies mit unseren großen und kleinen Action-suchenden Gästen.
  • Pitzi: Ganz genau! Kommt bitte ganz oft vorbei, denn mein neues ZirbenCart ist richtig cool. Und schön langsam juckt es mich auch wieder. Sind wir hier fertig oder wolltest du noch etwas wissen?

Ich hätte noch Fragen für die Wintersaison, aber ich denke, ihr nehmt euch bestimmt im Herbst noch einmal Zeit für mich. Dann halte ich euch heute nicht länger auf.

  • Pitzi: Auf jeden Fall. Für die Presse nehmen wir uns immer gerne Zeit. Vor allem für Paparazzi!

*mit einem Satz springt Pitzi auf uns läuft zu seinem ZirbenCart*

Gratsch: Man muss ihn einfach gernhaben. Ich mach mich dann auch auf den Weg zum Sechszeiger hinauf. Ich muss noch ein Säcken Zirbelnüsse verstecken. Das ist nämlich nicht für Pitzi, sondern für die Familien, die dort den Gipfelsieg schaffen. Also dann, auf ein baldiges Wiedersehen im ZirbenPark oder auf den ZirbenCarts.

Bis bald am Hochzeiger! © HochzeigerBergbahnen

Betriebszeiten Sommer 2021 Hochzeiger Bergbahnen

Hochzeiger Gondelbahn – Sektion I: 
27.05. bis 17.10.2021, täglich von 9:00 bis 17:00 Uhr (keine Mittagspause).

Doppelsesselbahn Sechszeiger – Sektion II:
Voraussichtlich ab dem 18.06. bis 19.09.2021, täglich von 9:10 bis 16:30 Uhr (keine Mittagspause).

Vom 25.09. bis 17.10.2021 ist die Doppelsesselbahn jeweils am Samstag und Sonntag
von 9:10 bis 16:30 Uhr in Betrieb (keine Mittagspause).
(Doppelsesselbahn bei Regen außer Betrieb.)

ZirbenPark:
Der ZirbenPark Erlebnisweg bei der Mittelstation ist vom 27.05. bis 17.10.2021 geöffnet.

ZirbenCart-Verleih:
Die Mountaincarts sind je nach Witterung geöffnet. Der ZirbenCart Verleih ist voraussichtlich ab dem 18.06. bis 19.09.2021 täglich von 9:10 bis 16:00 Uhr geöffnet (keine Mittagspause). 
Vom 25.09. bis 17.10.2021 ist die ZirbenCart Strecke jeweils nur am Samstag und Sonntag von 9:10 bis 16:00 Uhr geöffnet (keine Mittagspause)
(ZirbenCart-Verleih ist nur bei Betrieb der Doppelsesselbahn Sechszeiger geöffnet)

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