Hochzeiger 2.5 – der Neue im Pitztal
Es wird gehämmert, gebohrt, montiert, fleißig beratschlagt und betoniert. Reges Treiben herrscht auf 2.500 Höhenmeter, die Stimmung ist heiter und mit Scherzen wird nicht gespart.
So stellt man sich eine Baustelle im Pitztal vor.
Ein bisschen Wehmut war trotzdem dabei, als am 21. März 2021 die Rotmoosbahn die letzten Wintergäste auf den Berg befördert hat und nach Abschluss der Saison demontiert wurde.
Seitdem hat sich einiges getan.
Bei einer Führung gaben die technischen Betriebsleiter der Hochzeiger Bergbahnen, Georg File und Friedrich Eiter einen Einblick hinter die Kulissen und wurden nicht müde, die vielen Fragen bei der Besichtigung der Baustelle zu beantworten.
Eine einheimische Bahn
Mit dem Bau der neuen Bahn wurde teilweise bereits im Sommer 2020 begonnen. Aufgrund der Pandemie und der damit einhergehenden Unsicherheit in Punkto Einhaltung von Lieferterminen der einzelnen Komponenten, entschied man sich, die neue Bahn aufgeteilt auf zwei Jahre (Sommer) zu bauen und auf Regionalität zu setzen.
Nachdem sich Frau Holle Ende Juni endlich in die Sommerpause zurückgezogen hat, konnten Teile der Hauptfahrbahn der Bergstation montiert und die Stützfundamente mit dem Hubschrauber zum jeweiligen Stützenstandort transportiert werden. Kurz darauf konnte mit den Arbeiten für die Antriebsbrücke begonnen werden und auch die Montage der Holzdachkonstruktion verläuft ganz nach Plan.
Die Hochzeiger 2.5 Sesselbahn ist ein Pitztaler durch und durch: Für den Bau der Bahn zeichnen österreichische Unternehmen und einheimische Arbeitende verantwortlich. Die Seilbahnplaner Gaugelhofer & Ganyecz sind in Absprache mit den Bauherren – den Hochzeiger Bergbahnen – für die komplette Planung der neuen Doppelmayr Seilbahnanlage zuständig. Die ortsansässige Firma HTB hat für die Bergstation eine einzigartige Holzdachkonstruktion entworfen und gefertigt, die sich sowohl in Form als auch in Funktionalität an das örtliche alpine Gelände anpasst.
Funktionalität trifft auf Design
Mit der neuen Achtersesselbahn gelangt man künftig in 4:46 Minuten von der Bergstation auf knapp 2.500 Meter. Dabei sitzt man in beheizten Komfortsitzen und wird durch verriegelte Schließbügel gesichert. Wetterschutzhauben bieten zudem Schutz gegen Wind und Schneefall.
Topmodern, eindrucksvolles Design, ein paar Höhenmeter näher zum Gipfel. Ist größer gleich besser?
„Es hat uns natürlich die Frage erreicht, warum es nun ein größerer Sessellift sein muss“, eröffnet Friedrich Eiter. „Das hat nichts mit der Kapazität oder Größenwahnsinn zu tun. Hierbei geht es einzig um die Sicherheit.“ Mit der neuen 8er-Sesselbahn befährt man rund 80 % der Pisten, es handelt sich hier also um eine essentielle Bahn für das Skigebiet, die natürlich Wind und Wetter Stand halten muss. Doppelmayr selbst riet zum Bau eines Achtsitzers, da dieser im direkten Vergleich viel mehr Stabilität bietet, dabei aber nur rund 3 % mehr Strom verbraucht als die alte demontierte Rotmoosbahn.
Rund 200 m³ Holz werden beim Bau der Hochzeiger 2.5 verbaut. Auch im Sinne der Nachhaltigkeit. „Holz ist ein nachwachsender Rohstoff“, so Georg File. „Wenn wir so der Natur ein bisschen etwas davon zurückgeben können, was sie uns an Erlebnis bietet, machen wir das natürlich.“ HTB hat sich dafür eine eigene Dachkonstruktion einfallen lassen. Die Einfahrt in die Bergstation ist sowohl Wind- als auch Schneegeschützt. Das Besondere an der Einfahrt: die großen Panoramafenster. Bei jeder Einfahrt erleben die Gäste einen fulminanten Blick auf die umliegende Bergwelt inklusive Rofelewand.
Fakten und Zahlen im Überblick
- 1.991 m Höhe der Talstation
- 2.492 m Höhe der Bergstation
- 1.296 m schräge Bahnlänge
- 15 Stützen
- 4:46 Minuten Fahrzeit
- 5,5 m/sec. Fahrgeschwindigkeit
- 3.200 beförderte Personen pro Stunde
Führung durch die Baustelle
Jeden Sonntag im August und September 2021 kann die Baustelle unter fachmännischer Begleitung durch den technischen Betriebsleiter der Hochzeiger Bergbahnen besichtigt werden. Er nimmt Interessierte mit auf eine spannende Technikreise und verrät aus erster Hand, wie die neue Bahn geplant wurde, was es beim Bau zu beachten gilt und was die Skigebietsbesucher*innen ab dem Winter 2021/22 von der neuen Bahn erwarten dürfen.
Treffpunkt ist sonntags um 10:30 Uhr an der Hochzeiger Mittelstation. Die Teilnahme an der Führung ist mit einem gültigen Bergbahnticket kostenlos.
Es ist lediglich vorab einen Online-Anmeldung erforderlich: https://www.pitztal.com/de/hochzeiger-25-baustellenfuehrung
Noch mehr Informationen und Details gibt’s auf unserem Baublog: https://www.pitztal.com/de/hochzeiger2.5