Frauenpower im Trail Running! Werdet Teil von Team Sarah und startet gemeinsam beim Pitz Alpine Glacier Trail! #sarahpagtan #pagt19 #teamsarah

Sarah Wingendorf, 28, kommt ursprünglich aus Hannover und lebt nun seit ca. 2 Jahren in Fulda, wo sie Wirtschaftsrecht mit Ausrichtung auf Nachhaltigkeit und Ethik studiert. Seit 2017 ist sie mit dem Trailrunning-Virus infiziert und lebt ihre neue große Leidenschaft dieses Jahr auch zum zweiten Mal beim Pitz Alpine Glacier Trail aus. Ihr Ziel: Vor allem Frauen den Trailrunning Sport näher zu bringen und Mut zum Bewerb zu machen! Dafür stellt sie sogar eigens ein Team zusammen, um mit interessierten Frauen gemeinsam am Pitz Alpine Glacier Trail 2019 anzutreten!

Frauenpower im Trailrunning Sport! Sarah Wingendorf lädt interessierte Frauen zum Teamlauf ein. (c) Sarah Wingendorf

Wie bist du zum Traillauf gekommen?

Mein Mann Stefan ist im Jahr 2016 und 2017 jeweils einen Marathon in Hannover und Berlin gelaufen. Als Zuschauer habe ich die besondere Atmosphäre aufgesaugt und mein Interesse war geweckt. Ich beschloss dann selbst für meinen ersten Halbmarathon zu trainieren und nach meinem ersten „Finish“ hatte ich dann endgültig Blut geleckt. Ich wollte mich weiterentwickeln und Neues wagen, dabei kam ein Marathon auf der Straße nicht für mich in Frage. Man muss dazu sagen, dass ich aufgrund meiner Verwandtschaft in den Bergen wandererfahren bin und eine sehr große Bergliebhaberin bin. Es reizt mich auch heute nicht sonderlich eine solche Distanz auf den Straßen abzulegen. Dennoch wollte ich gerne etwas „Verrücktes“ wagen und für ein wirkliches Abenteuer trainieren. Ich habe mich dann im Jahr 2017 nach dem absolvierten Halbmarathon auf der Welle der Euphorie „spontan“ dafür entschieden mit meinem Mann für den Transalpine Run 2018 zu trainieren 😉 Die Vorbereitung dauerte mehr als ein Jahr mit viel Training und einigen Veranstaltungen.

Sportliches Duo: Die Trailrunning-Liebe verdankt Sarah ihrem Mann Stefan (c) Sarah Wingendorf

Welche Erfahrungen hast du seither im Trailrunning Sport gesammelt?

Ihr merkt, ich bin relativ neu im Trailrunning. Im Zuge der Anmeldung beim Transalpine Run wollte ich vorher an möglichst vielen Trailrunning Events teilnehmen, um Rennerfahrung zu sammeln. Daher habe ich 2017 auch am P45 Rifflsee beim Pitz Alpine Glacier Trail teilgenommen. Von Platzierungen bin ich weit entfernt, das stört mich aber überhaupt nicht ;-). Ich habe in meiner Jugend über 10 Jahre Leistungssport im Bereich Schwimmen betrieben. In dieser Zeit ging es stets um Leistungssteigerung, um Platzierungen und neue Bestzeiten. Momentan bin ich zufrieden damit, dass ich ohne Druck und locker mit dem Hobby umgehen kann. Es ist ja auch der Sinn vom Trailrunning, sich im Sport und in der Natur zu verlieren.

2018 nahmen Sarah beim Transalpine Run teil, wo eine der Etappen auch durch das Pitztal führt. (c) Sarah Wingendorf

Das heißt beim Trailrunning geht es dir weniger um das Ergebnis?

Trailrunning ist für mich die perfekte Kombination aus Laufleidenschaft und der Liebe zu den Bergen. Ausbruch aus dem Alltag, neue Landschaften und Leute kennenlernen. Den inneren Schweinehund besiegen und aus seiner Komfortzone herauskommen. Ergebnisse sind für mich zweitrangig, ich möchte Spaß an der Bewegung und dem Erlebten haben. Natürlich freue ich mich auch über Verbesserungen, trainiere fleißig für neue Distanzen und Abenteuer. Die Natur, die frische Luft und die atemberaubenden Ausblicke sind einfach unbezahlbar und motivieren mich da sehr. Ich möchte weitere tolle Momente und Erfahrungen sammeln und mich auf jeden Fall auch in der Distanz steigern. Vielleicht werde ich ja in der Zukunft auch meinen ersten 100 km Lauf angehen.

„Trailrunning ist für mich die perfekte Kombination aus Laufleidenschaft und der Liebe zu den Bergen.“ (c) Sarah Wingendorf

Wie hast du deine Teilnahme am PAGT empfunden?

Eine landschaftlich einmalige Kulisse gepaart mit einem tollen und sehr gut organisierten Event.

Ausblick auf den Rifflsee beim Pitz Alpine Glacier Trail 2017 – Distanz P45-Rifflsee (c) Sarah Wingendorf

Welche Botschaft willst du angehenden Trailrunnern mitgeben?

Ich bin eher zufällig zum Trailrunning gekommen. Ich möchte einfach aufmerksam auf unseren Nischensport machen und angehende Trailrunner/innen zu neuen Abenteuern motivieren. Dabei möchte ich gerade die weiblichen Sportsfreunde ansprechen, die bei sportlichen Wettbewerben eher zurückhaltender sind als die männlichen Kollegen.

Hast du das Gefühl, Trailrunning ist eher noch ein Männersport?

Ich würde nicht pauschal sagen, dass generell mehr Männer als Frauen in der Freizeit Trailrunning betreiben. Ich glaube einfach, dass sich mehr Männer als Frauen bei den Veranstaltungen anmelden und somit präsenter sind. Je intensiver und länger die einzelne Strecke ist, desto mehr nimmt die Frauenquote leider ab. Wenn ich richtig recherchiert habe, sind bei euch in diesem Jahr für die P30 Strecke bereits 90 Männer angemeldet, aber dem hingegen nur 45 Frauen. Die extreme Differenz wird noch sichtbarer bei eurer P105 Distanz, bei der 85 Männer angemeldet sind, hingegen nur 10 Frauen. Von diesem Phänomen ist bekanntlich leider nicht nur die Trailrunning-Szene betroffen, sondern viele weitere Sportarten auch.

Für Sarah eine Frage des Selbstvertrauens! Auch als Hobbyläufer sind Trailrunning-Bewerbe eine tolle Erfahrung zwischen Austausch und Herausforderung in einer einmaligen Atmosphäre (c) Sarah Wingendorf

Was glaubst du, wieso noch so wenig Frauen im Trailrunning Sport an Bewerben teilnehmen? Wo liegen deiner Ansicht die Barrieren?

Ich glaube sehr viele stellen sich diese Frage und haben die Antwort noch nicht gefunden. Ich schließe mich dem auch an und kann nur Mutmaßungen treffen, bzw. aus meiner eigenen Erfahrung berichten. Grundsätzlich gibt es dafür denke ich verschiedene Gründe. Im Bereich der Ultradistanzen könnte mangelnder Mut und fehlendes Selbstvertrauen eventuell eine Ursache sein. Wenn ich meinen Mann und mich vergleiche, kann ich sagen, dass ich bezüglich meiner Fähigkeiten im Sport gerne tiefer stapel, mein Mann hingegen sehr viel mehr Selbstvertrauen hat und manchmal eher zur Selbstüberschätzung neigt ;-). Ich weiß jetzt kommt aus der Männerperspektive ein kurzer Aufschrei, aber das ist nicht negativ gemeint. Um über sich hinauszuwachsen und sich zu steigern, ist Selbstvertrauen und ein bisschen Mut sehr wichtig. Mir zum Beispiel würde aktuell nicht nur der Mut bezüglich der Bewältigung der Streckenlänge fehlen, sondern insbesondere der Mut, die 100km zum Teil im Dunklen und völlig auf sich alleine gestellt zu durchlaufen. Ich bin froh, dass mein Mann den 100km Lauf für die Zukunft auch in Betracht zieht und wir diesen Lauf im Team bewältigen können. Ein weiterer Grund könnte sein, dass einige Frauen einfach diesen Wettkampfgedanken nicht haben. Sie schätzen die Veranstaltungen vielleicht als reine Wettbewerbe ein und haben eher kein Interesse an dem „sich messen“ unter Konkurrenzgesichtspunkten.

Wie kann man die Barrieren durchbrechen?

Um die Veranstaltung grundsätzlich für Frauen attraktiver zu machen, lässt sich sowohl an der Bildsprache der Medienpräsenz als auch an der „Aufklärung“ arbeiten. Mit Aufklärung meine ich gezielt zu vermitteln wer alles an den Veranstaltungen teilnehmen kann und zwar JEDERMANN. Das Startfeld ist breit gefächert und besteht nicht nur aus Profisportlern und ambitionierten Hobbysportlern, sondern auch aus absoluten Hobbyläufern. Um als Trailrunner/in an den Start zu gehen, muss man keinen besonderen Anforderungen entsprechen. Die Trailrunner/innen sind ein sehr offenes, unheimlich persönliches, unkompliziertes und leidenschaftliches Völkchen;) Diese Veranstaltungen sind viel mehr als nur ein Wettkampf, hier treffen Menschen aufeinander, die die dieselbe Leidenschaft teilen, das Gefühl beim Laufen lieben, gerne draußen sind und die grandiose Landschaft genießen. Unter den Teilnehmern/innen entsteht ein besonderes Wir-Gefühl, man kommt ins Gespräch und ist gemeinsam stark. Dieses Gefühl habe ich bei keinem Straßenlauf in dieser Art erlebt. Auf den Strecken habe ich sehr viel Rücksichtnahme erfahren und ein tolles Miteinander gespürt. Ich laufe nicht vorne mit und gehe eher als „Genußläuferin“ an den Start, das Erlebnis an sich und die Emotionen stehen für mich im Fokus. Dafür ernte ich keine kritischen Stimmen aus der Szene. Dafür liebe ich diesen Sport. Bei der Veranstaltung entsteht immer eine grandiose Atmosphäre die man unbedingt miterleben muss.

Schon lang kein reiner Männersport mehr: Siegerinnen beim Pitz Alpine Glacier Trail 2018 (c) Philipp Reiter

Du möchtest für den PAGT 2019 gezielt Frauen zum Mitmachen bewegen – wie das?

Die eben beschriebenen Momente und Emotionen, die während einer Veranstaltung bei mir hervorgerufen werden, möchte ich gerne mit weiteren Frauen teilen. Dazu werde ich über mein Profil und euren Blog ein weibliches Trailrunning Team zusammenstellen, das beim Pitz Alpine Glacier Trail 2019 gemeinsam an den Start geht. Mir schwebt dazu die neue Distanz, der P30-Taschachhaus Trail vor. Er ist noch nicht ganz Marathon-Länge und doch eine Herausforderung. Das Team soll sich in der Vorbereitung unterstützen und hilfreiche Tipps für den großen Tag bekommen. Außerdem ist somit der einen oder anderen Läuferin die Barriere genommen, alleine am Start zu stehen.

Zeit für mehr Selbstvertrauen! Mach mit bei Team Sarah und bewältige den Pitz Alpine Glacier Trail 2019!

Wer kann hier mitmachen? Welche Voraussetzungen sollte man bzw. Frau mitbringen?

Das Team soll aus ganz unterschiedlichen und individuellen Teammitgliedern bestehen, deshalb darf und soll sich jeder gerne angesprochen fühlen. Erste Erfahrungen im Laufsport und eine gute Einschätzung, dass man die ca. 30 Kilometer mit 1600 Höhenmeter auch schafft, sind auf jeden Fall wünschenswert. Eine allgemeine Grundfitness ist erforderlich, denn es verbleiben nur noch ca. 3 Monate zur Vorbereitung. Ihr könnt euch gerne ab sofort bei mir unter sarahpagtan@gmail.com oder über mein Instagram-Profil für einen Platz in meinem Team bewerben.  Wichtig: Bitte beachtet die Rahmenbedingungen!

Wie sieht die gemeinsame Vorbereitung im Detail aus?

Nachdem wir als Team antreten, müssen wir im Vorfeld auch ein Team werden. Angefangen bei einem gemeinsamen strukturierten Trainingsplan, gegenseitige Motivation und laufendem Austausch über die Trainingseinheiten und unsere Fortschritte. Um uns persönlich kennen zu lernen, lädt uns das Pitztal im Vorfeld zu einem Trainingswochenende (voraussichtlich 8. – 10. Juni 2019) mit Sportwissenschaftler Patrick Rasch als Trainingsbegleitung ein, an dem wir uns zu gemeinsamen Erkundungsläufen schon im Vorfeld im Pitztal treffen.  Dabei soll nicht nur gelaufen werden, sondern auch Stabilisationsübungen gelernt und durchgeführt werden und die Regeneration mit Wellness und Stretching gefördert werden. Ein weiterer Motivationsfaktor: An unseren Fortschritten soll auch die Trailrunning Community teilhaben, indem wir unsere Erlebnisse und Erfahrungen öffentlich machen.

Mit Patrick Rasch von alpineSense startet #teamsarah im Pitztal mit Vollgas ins Training! (c) Patrick Rasch

Welche Ziele stehen hier im Vordergrund?

Ich vertrete die Ansicht, dass wir auch als Hobbysportlerinnen den Mut haben sollten, uns Bewerben wie dem PAGT zu stellen. Wenn wir uns als Team ein Ziel setzen und den Spaß in den Vordergrund stellen, wird das auf jeden Fall ein Erlebnis, dass uns verbindet und antreibt, uns weiter im Trailrunningsport zu verwirklichen.

Wenn das kein schöner motivierender Abschluss-Satz ist 😉 Wir drücken dir und den anderen mutigen Frauen beim Pitz Alpine Glacier Trail 2019 fest die Daumen!

Du willst Teil von Sarahs Frauenteam beim Pitz Alpine Glacier Trail werden? Bewirb dich unter sarahpagtan@gmail.com mit einer kurzen Personenbeschreibung und Angaben zu deiner aktuellen Grundfitness und Laufaktivitäten.

>>Infos zu den Teilnahmebedingungen

Das könnte dich auch interessieren …