Lesestoff für die faulen Tage – Büchertipps aus den Büros des Tourismusverbandes
Es gibt sie wirklich. Die Tage, oft Sonn- und Feiertage, die so verregnet, verschneit, stürmisch, alles gleichzeitig sind oder gar nichts davon, dass man sich am liebsten einfach unter der Kuscheldecke verkriechen würde. Den ganzen Tag folgt dann der innerliche Zwiespalt zwischen „Heute mag ich echt nichts unternehmen“ und „Aber irgendwas muss ich heute doch tun“.
Für genau diese Tage haben wir heute den passenden Lesestoff. Von Ratgebern über Thriller und Bücher zum Nachdenken ist alles dabei. Egal ob Eltern to-be, Adrenalienjunkie bei der Planung für den nächsten Urlaub oder Buchliebhaber*innen sämtlicher Genres, schnappt euch eine Tasse eures Lieblingsheißgetränks – von Kaffee bis Kakao mit Sahne und Glühwein ist alles erlaubt -, macht es euch an eurem Lieblingsplatzerl gemütlich und schmökert los.
Babys erstes Jahr – Alles, was wichtig ist
Vivian Weigert, Dr. Franz Paky
Im August ist unser Sohn auf die Welt gekommen. Die Suche nach einem Ratgeber hat natürlich schon viel früher begonnen. Nach langer Recherche haben wir uns unter anderen für den von Vivian Weigert und Dr. Franz Paky, „Babys erstes Jahr – Alles, was wichtig ist“, entschieden. Das Buch bietet einen umfassenden monatlichen Überblick über die Entwicklung des Babys, was es mit Körpersprache vermitteln möchte und was es alles bereits versteht. Ein Ratgeber, der uns andere Perspektiven und Herangehensweisen gezeigt hat
– Thomas
What if? Was wäre wenn?
Wirklich wissenschaftliche Antworten
auf absurde hypothetische Fragen
Randall Munroe
Wie viele Glühwürmchen baucht es, um die Helligkeit der Sonne zu erreichen? Könnte ein Vogel einen Pizzalieferservice anbieten? Wie viele Menschen müsste ein T-Rex fressen, um satt zu werden? Fragen über Fragen, die so manch neugieriges Kind stellt, über die aber auch Erwachsene grübeln können. Genau solche schrägen, teilweise verstörende und doch irgendwie spannende Fragen beantwortet Randall Munroe seit 2012 in seinem Blog What If? und später auch im gleichnamigen Buch. Wissenschaftlich und mit amüsanten Strichfigurenzeichnungen geht er dabei an jede noch so kuriose Problematik heran und analysiert sie bis zum Grunde.
Eine Frage ist gerade ob der aktuellen Situation äußerst spannend:
Was wäre, wenn auf der ganzen Welt jeder Mensch ein paar Wochen lang einen Sicherheitsabstand zu seinen Mitmenschen halten würde – wären danach nicht alle Erkältungskrankheiten ausgerottet?
Antwort des Autors: Wäre das wirklich die Mühe wert?
– Gerhard
Wir treffen uns in der Mitte der Welt:
Von fehlender Akzeptanz in der Gesellschaft
und starken Frauen
Menerva Hammad
Irgendwann – auf den Punkt gebracht oder zwischen den Zeilen – ich garantiere euch, irgendwann findet man sich in diesem Buch selbst wieder. Genau das macht dieses Buch aus, das eine Sammlung von Geschichten der verschiedensten Frauen aus aller Welt ist. Menerva Hammad, die selbst schon an den unterschiedlichsten Orten dieser Welt gelebt hat, schreibt über Erlebnisse, die nur das Leben schreiben kann: eine Genitalverstümmlerin, die später zur Sexualberaterin wird; die Freundschaft von drei Frauen unterschiedlicher Glaubensrichtungen, eine Mutter, die bei einem Unfall ihr Kind verliert, und von unzähligen weiteren Frauen, deren Stimmen gehört werden müssen. Frauen, die nicht unterschiedlicher und ebenso gleich sein könnten, Frauen, die eure Mütter, Freundinnen und Schwestern sein könnten.
Und man selbst … ja, man selbst trauert, kämpft, weint und lacht mit diesen Frauen gemeinsam.
– Stephanie
Smoky-Barrett-Reihe
Die Blutlinie
Cody McFadyen
Smoky Barret hat eine außergewöhnliche Karriere als FBI-Agentin vorzuweisen. Sie galt als beste Ermittlerin der USA, bis der Doppelmord an ihrem Mann Matt und ihrer 10-jährigen Tochter Alexa ihr Leben zerstört hat. Sie wird ein halbes Jahr psychologisch behandelt, dann rafft sie sich auf und arbeitet wieder als Koordinatorin des NCVAC, dem Bundesamt zur Analyse von Gewaltverbrechen.
Der Smoky-Barrett-Zyklus besteht aus fünf Werken, wobei „Die Blutlinie“ den Beginn markiert. Hier jagt die Agentin einen angeblichen Nachfahre von Jack the Ripper, der für den brutalen Mord an einer Freundin Smokys verantwortlich ist.
Diese Bücherreihe hat mich unglaublich gefesselt und genau das macht ein gutes Buch für mich aus. Was gibt es Schöneres an kalten Tagen, als von Kopf bis Fuß eingekuschelt ein gutes Buch zu lesen und heißen Tee (möglicherweise mit Rum) zu trinken?
– Elena
Fatimas fantastische Reise –
In eine Welt ohne Erdöl
Jakob Winkler
Ein Wimmelbuch für Groß und Klein. Was ein Wimmelbuch wohl sei, mag sich so manche*r nun fragen. Salopp gesagt ist es ein Bilderbuch. Charakteristisch betrachtet sind es Bücher in ungewöhnlich großem Format, auf dessen Seiten sich meist in doppelseitigen Bildern unzählige Details „wimmeln“.
In diesem hier begleitet der Lesende die junge Fatima rund um die Welt, quer durch die Zeit und findet gemeinsam mit ihr heraus, wie eine erdölfreie Welt aussehen könnte. Keineswegs Utopie, sondern wissenschaftlich bestätigte, vorzeitige Wahrheiten.
Besonders interessant: Autor Jakob Winkler lässt die Bücher lokal in Innsbruck, klimaneutral auf veredeltem Recyclingpapier mit mineralölfreien Farben drucken.
– Sabrina
Die Inselkommissarin
Der Tote im Strandkorb
Anna Johannsen
Anna Johannsen beweist, dass man manchmal eine große Portion Mut braucht, um das zu erreichen, was man sich erträumt: Ihre erste Geschichte rund um die Inselkommissarin Lena Lorenzen veröffentlichte sie 2017 in Eigenregie, ihr Weg führte sie später zum Verlag Edition M, bei dem die Bücher heute als eBook erscheinen.
In „Der Tote im Strandkorb“ belgeitet man die Hauptkommissarin, die auf Amrun, einer kleinen nordfriesischen Insel, den Tod eines Kinderheimleiters aufklärt.
– Nicole
Vergeude keine Krise
Anja Förster und Peter Kreuz
„Wo wollen wir hin und was wollen wir sein?“ sind zwei zentrale Fragen, die Anja Förster und Peter Kreuz in ihrem SPIEGEL-Bestseller erörtern. Krisen braucht niemand und niemand will sie. Und dennoch: Krisen sind neben allen Unannehmlichkeiten auch gleichzeitig Wegpunkte, sich persönlich zu reflektieren und neu zu orientieren. Es heißt also, aufhören zu jammern und neue Chancen sehen und gewisse Dinge von einer neuen Perspektive zu betrachten.
– Dshamilja
Gott
Ein Theaterstück
Ferdinand von Schirach
Höchst aktuell und doch immer noch ein Tabuthema: Sterbehilfe. Darf ich über meinen Tod selbst entscheiden? Gehört mein Leben wirklich mir, wenn der Mensch kein von Gott gegebenes Leben nehmen sollte? In Ferdinand von Schirachs Theaterstück erlebt man den Dialog zwischen Richard Gärtner, einem gesunden Mann Mitte siebzig, der sein Leben nach dem Tod seiner Frau ein Ende bereiten möchte, und dem Deutschen Ethikrat. Zur Diskussion hinzugezogen werden eine Augenärztin, eine Verfassungsrichterin sowie jeweils ein Mitglied des Präsidiums der Bundesärztekammer und der Glaubenskommission der Deutschen Bischofskonferenz.
Ein Werk, das ob der Thematik und nicht zuletzt ob des gewählten Erzählstils zum Nachdenken anregt und sowohl für ein jüngeres als auch ein reifes Publikum interessante Aspekte bereit hält.
– Gottfried
Weitere Buchtipps von unseren Buchwürmern:
Der Wolkenatlas – David Mitchell
Der Pilgerweg nach Rom – Ferdinand Treml
1000 Places to see before you die – von Patricia Schultz
Lolita – Vladimir Nabokov
Glücklich durch gehen – von Alois Schöpf
Der Trafikant – Robert Seethaler
Léon und Louise – Alex Capus
Tschik von Wolfgang Herrndorf
Abbitte – Ian McEwan
Jan-Philipp Sendker – Das Herzenhören