Skitouren Tipps von Pitztal-Local Raphael Eiter aus Tirol: Die Wildspitze mit Variante über den Nordwestgrat

Berg- und Skiführer Raphael Eiter ist im Pitztal in Tirol daheim, im kleinen Dorf Tieflehn, in dem es zwar im Winter nicht wahnsinnig viel gibt, außer eines: Schnee! Und das reichlich. Früher waren es nur wenige, die einen Fuß ins hintere Pitztal setzten. Zu rau die Natur, zu wild die steilen Flanken und Felswände, von denen die Lawinen ins Tal donnern. Einer von Raphaels Vorfahren jedoch entschied sich in Tieflehn niederzulassen – eine gute Entscheidung und noch heute wohnen reichlich Eiters in Tieflehn. So wie Raphael, der quasi am Fuße der Wildspitze und damit am #dachtirols aufgewachsen ist und klarwerweise den Berg wie seine Westentasche kennt.

Berg- & Skiführer Raphael Eiter

Berg- & Skiführer Raphael Eiter

 

Raphaels Leidenschaft für die Berge und die Freude daran, diese an Gäste aus aller Welt weiterzugeben kommt nicht von ungefähr. Schon in vierter Generation führt er nun die Tradition der Berg- und Skiführer in der Familie Eiter, Hausname „Juppm“, weiter. Schon der Ur-Onkel, der Großvater – genannt „Jupp“, der bereits in den 1960iger Jahren des vergangenen Jahrhunderts Gäste in die Westalpen führte – und der Vater samt der drei Onkel erlernten den Beruf des Bergführers. „Schon seit frühester Kindheit war ich mit meinem Vater und meinem Bruder in den Bergen unterwegs. Dadurch wurden unserer bergsteigerischen Grundlagen gelegt, mein Bruder war sogar der jüngste Bergsteiger überhaupt auf dem Matterhorn!“, erzählt Raphael und zeigt, dass den Juppm das Bergsteigen im Blut liegt. So war es die logische Folge, dass auch Raphael die staatlichen Berg- und Skiführerausbildung machte. Der Beruf des Bergführers brachte ihn auf verschiedene Kontinente und auf die höchsten Berge der Alpen. Ob als Heliski-Guide in Kanada oder Bergführer auf dem Matterhorn – an Alpinerfahrungen mangelt es dem jungen Bergfex aus Tieflehn wahrlich nicht, sogar als Industriekletterer mit Arbeiten am hängenden Seil hat er seine Fähigkeiten schon eingesetzt. Doch trotz oder gerade wegen der Erfahrungen in aller Welt zieht es ihn immer wieder in seine Heimat ins Pitztal mit seinen luftigen Graten, steilen Flanken und spektakulären Couloirs, spitzen Gipfeln und endlos weißen Gletschern zurück.

Spektakuläre Abfahrten am #dachtirols

Spektakuläre Abfahrten am #dachtirols

Wir haben Raphael nach seiner Lieblings-Skitour im Pitztal und ein paar Insider-Tipps gefragt:

Wildspitze: Aufstiegsvariante über Nordwestgrat

„Meine Lieblingstour ist natürlich die Wildspitze, das Dach Tirols mit 3774 m Höhe – immer wieder ein erhabener Moment, wenn man am Gipfel steht und einem die Ostalpen zur Füßen liegen. Statt den Normalweg mit der weiten Schleife vorbei am Fuß des Brochkogels und dann weiter über den Südwestgrat, gehe ich sehr gerne direkt über den Nordwestgrat hinauf. Auch bei dieser Variante nimmt man zuerst die Mittelbergjochbahn im Pitztaler Gletscherskigebiet, fährt dann ab zum Mittelbergjoch (3166 m) und dann weiter hinunter auf den Taschachferner. Auf einer Seehöhe von ca. 3100 m beginnt dann der Aufstieg. Man folgt dem direkten Weg nach Süden, lässt die Eisbrüche der Wildspitz-Nordwand in großzügigem Sicherheitsabstand rechts liegen und steigt in einer kleinen Schleife zum Nordwestgrat auf. Über den Schnee-, teilweise auch Eisgrat gelangt man auf den Nordgipfel, von wo man über den meist stark überwächteten Verbindungsgrat hinüber zum Südgipfel, dem höchsten Punkt geht. Die Abfahrt erfolgt dann bei dieser Variante über die Westflanke in Richtung Taschachferner und diesem folgend ins Taschachtal und zurück nach Mittelberg. Skifahrerisch ist diese Variante deutlich attraktiver als der Normalweg, jedoch sind die Gefahren durch Gletscherspalten, Lawinen und Eisbrüche höher. Ein guter Guide ist also unbedingt empfehlenswert 🙂

Powder am #dachtirols

Powder am #dachtirols

Für die Cracks habe ich noch eine weitere Abfahrtsvariante auf Lager: Nach der Abfahrt über die Westflanke der Wildspitze wird nochmals kurz aufgefellt und die Petersennspitze (3472 m) erreicht. Dann folgt das alpine Highlight: die Überschreitung des anspruchsvollen und teils sehr ausgesetzten Westgrats über das Taschach-Hochjoch, Richtung Taschachjoch und weiter zum westlichen Ausläufer des Taschachferners. Dort fahren wir dann nordwestseitig Richtung Urkundsattel in meist tollem Powder ab, bevor wir uns nordöstlich halten, um ins Taschachtal zu gelangen. Diesem folgen wir dann bis Mittelberg. Etwas weniger anspruchsvoll ist statt der Überschreitung des Westgrats die Abfahrt südlich des Brochkogeljochs (3423 m), dann der sanfte Anstieg über den Vernagtferner zum Taschachjoch, bevor es zur Abfahrt über den Urkundsattel geht. Für beide Varianten gilt auch, dass man sich im hochalpinen Gelände begwegt und besonders mit der Gefahr von Gletscherspalten und Lawinen rechnen muss. Die Wildspitze kann man übrigens am November schon begehen, die anspruchsvollen Abfahrtsvarianten über Peteresennspitze etc. sind aber erst bei ausreichender Schneelage ab Februar zu empfehlen. Das Pitztal bietet wirklich hochalpine Touren mit langen, lohneswerten Abfahrten, die das Skitourengehen zum Erlebnis machen!“

Tourenparadies Pitztal

Alpines Tourenparadies im Pitztal

Die Pitztaler Skitouren- und Freeride Guides. Höchste alpine Kompetenz garantiert.

Dieses Jahr gründete Raphael die „Alpin- und Freerideakademie Raphael Eiter“ und steht damit seinen Gästen als kompetenter und erfahrener Ansprechpartner für alpine Abenteuer jeglicher Art zur Verfügung. Zusätzlich hat er in seiner Homebase in Tieflehn kurz vor Mandarfen auch einen kleinen aber feinen Freerideshop und -verleih mit dem neusten Material von SCOTT und PIEPS eingerichtet. Damit wächst das reichhaltige Angebot der Pitztaler Berg- und Skiführer weiter und wir können unseren Gästen somit immer den optimalen Ansprechpartner für ihre jeweiligen  Ansprüche bieten!

Bis bald bei eurem unvergesslichen Alpin-Abenteuer im Pitztal!

Höchste Alpinkompetenz mit den Pitztaler Berg- und Skiführern

Höchste Alpinkompetenz mit den Pitztaler Berg- und Skiführern

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