Zehn Rettungssanitäter auf „Kreuzzug“: Neues Gipfelkreuz am Grabkogel (2651m) im Pitztal

Hintere Reihe (von links nach rechts): Gerald Pfeifhofer, Michael Rauch, Mario Dobler, David Simon, Fabian Neururer, Fabian Schnegg. Vordere Reihe: Raphael Larcher, Bernd Neururer, Luzian Leverentz, Manuel Larcher.
Wie kommen die Gipfelkreuze eigentlich auf die Bergspitze?
Die Mitglieder der Rot Kreuz Ortsstelle St. Leonhard im Pitztal wissen es jetzt ganz genau! Denn seit Samstag, den 8. Juli 2017 steht am Grabkogel im Pitztal ein neues Gipfelkreuz – liebevoll geplant, gebaut und aufgestellt von zehn freiwilligen Rettungssantitätern! Wir haben die Jungs bei ihrem Abenteuer begleitet und was dabei rauskam, ist eine nette Geschichte aus dem Pitztaler Alltagsleben, gespickt mit einer großen Portion Motivation, perfekt abgestimmtem Teamwork und jede Menge Spaß am Berg.
Die Idee:
Anlässich ihrer anstehenden 50 Jahre-Jubiläumsfeier der Rot Kreuz Ortsstelle St. Leonhard wurde die Idee geboren, ein eigenes Gipfelkreuz zu bauen und es selbst anzubringen. Der richtige Gipfel war gleich gefunden: Der Grabkogel oberhalb des Moalandlsees überhalb des St. Leonharder Ortsteils Stillebach. Vom Rot Kreuz Gebäude St Leonahrd ist dieser wunderbar zu sehen und soll zukünftig alle freiwilligen Dienstantretern für immer an den eigenen „Kreuzzug“ erinnern.

Der Standort des neuen Gipfelkreuzes war schnell gefunden: Das neue Kreuz sollte zukünftig am Grabkogel (2651m) in St. Leonhard im Pitztal stehen.
Der Kreuzbau:
Bereits im Sommer 2016 machten sich die fleißigen Rettungssanitäter an die Arbeit. Das Kreuz und die Vorrichtung am Grabkogel wurden geplant und gebaut. Als Material für das Kreuz entschied man sich für regionales Zirbenholz und wählte Schmiedeisen als dekoratives Element.

Das Zirbenkreuz wurde im Sommer 2016 in der Halle der Rot Kreuz Ortsstelle St. Leonhard gebaut. Im Liegen schien das 6 Meter lange Kreuz noch so viel kleiner.

Da steckt doch mehr dahinter wie gedacht: Neben der Verankerung im Boden war auch das Thema Blitzableitung eine Herausforderung, worüber man sich Gedanken machen musste.
3. Die Vorrichtung am Berg:
Wenn man das nur immer vorher wüsste: Das ganze Material für die Verankerung muss natürlich zu Fuß auf den Gipfel getragen werden. Da kommen ein paar Kilo zusammen und der 4-stündige Aufsteig schreit nach vollem Körpereinsatz.

Schweißtreibender Aufstieg beim Transport der Erdanker und des restlichen Materials zu Fuß auf den Grabkogel im August 2016
Graben am Grabkogel hieß es bei der ersten Besteigung: Die Verankerung muss 80 Zenitmeter in die Erde. In schwindelerregender Höhe auf 2863 m inklusive 360-Grad-Abgrund würde so mancher Flachland-Schaufler leicht panisch werden.
Der Aufbau des Gipfelkreuzes:
Am 8. Juli 2017 war es dann soweit: Pünktlich um 6.00 Uhr morgens bricht das Gipfelkreuz-Team mit dem restlichen Befestigungsmaterial zu seinem großen Finale am Grabkogel auf.

Noch mehr Material: die letzten Vorbereitung vor dem Eintreffen des Gipfelkreuzes via Helikopter werden getroffen.
Das Kreuz fand seinen Weg mittels Helikopter auf den Grabkogel. Der Transportflug des Heli-Tirol Teams verlief reibungslos und Ruckzuck stand das Kreuz an seinem Platz.
Anflug des Gipfelkreuzes:
Binnen 2 Stunden wurde das Gipfelkreuz in der Verankerung befestigt, die Drahtseile gespannt und blitzableitenden Maßnahmen getroffen.

Gipfel-Ritter Luzian Leverentz beim Drahtseil spannen. Insgesamt vier Drahtseile halten das Kreuz am Grabkogel stabil.
Videos: Befestigung der Verankerung:

Abhängen am neuen Gipfelkreuz: Mario Dobler löst die Transportgurte mittels Kletterausrüstung. Kontrolliert wird er von einem skeptischen Fabian Neururer.
Video: Kletterspaß am Gipfelkreuz:

Die zwei Fabians im Einsatz: Fabian Neururer und Fabian Schnegg bei der Befestigung des Gipfelkreuzes.
Das Gipfelbuch:
Also WIR hätten es sicher vergessen: das Gipfelbuch. Nicht so unser Grabkogel-Team: Halterung und Gipfelbuch waren natürlich ebenfalls bis in kleinste Detail und passend im Rot-Kreuz-Look von Anfang an mit eingeplant.
Das Abschlussbier:
Hier endet sie nun, die Geschichte des tapferen Kreuzzuges von unseren 10 fleißigen Rettungssantitätern. Und was wäre eine gute Berggeschichte, ohne den Gipfelsieg gebührend zu begießen und zu feiern 😉
Das Team Gipfelkreuz Grabkogel:

Das stolze 10-köpfige Gipfelkreuz-Team: Hintere Reihe (von links nach rechts): Gerald Pfeifhofer, Michael Rauch, Mario Dobler, David Simon, Fabian Neururer, Fabian Schnegg. Vordere Reihe: Raphael Larcher, Bernd Neururer, Luzian Leverentz, Manuel Larcher.
Daten zum neuen Gipfelkreuz am Grabkogel:
- Massivkreuz aus Zirbenholz
- Höhe 6m
- Breite 4m
- Beschlagen mit Schmiedeisen
- Blitzschutzanlage aus Nirosta
- Verankerung:
- 1 x Erdanker für Stand fuß
- 4 x Erdanker für Seilbefestigung
- 60 Lfm Stahlsein 10mm
- Aufstellzeit:
- 8. Juli 2017
- Höhenlage: 2651m
Aufstieg zum Grabkogel:
Strecke: Stillebach > Luibisalm > Luibisböden > Moalandlsee > Grabkogel
Schwierigkeitsgrad: Mittelschwerer Aufstieg
Dauer: ca. 3 – 3,5 h
>> Wanderroute auf der interaktiven Karte
Kreuzweihe anlässlich des 50 Jahre-Jubiläums Rot Kreuz Ortsstelle St. Leonhard:
Die Rot Kreuz Ortsstelle St. Leonhard lädt alle am Samstag, den 28. Juli zur offizielen Einweihung des Gipfelkreuzes ein. (Ausweichtermin 04. August)
Danksagung:
Das Zirbenholz wurde von der Gemeinde St. Leonhard zur Verfügung gestellt. Weitere Unterstützung erhielt man von den lokalen Firmen HZI aus Imst, Elektor Flir aus Arzl, Kunstschmiede Praxmarer aus Umhausen und dem Tourismusverband Pitztal. Das Team bedankt sich außerdem herzlich bei der Heli Tirol für die großzügige Unterstützung beim Transport des Gipfelkreuzes.