Neu und immer samstags im Pitztal: Ski- und Boardercross zum Schnuppern
Österreichs höchstes Gletscherskigebiet bietet als erstes Einsteiger-Stunden.
Wer mag, schaut Nationalteams im Training zu und fiebert bei Europacups mit.
Es geht auf Skiern oder mit dem Snowboard durch Steilkurven, über Wellen und Schanzen. Und sieht ziemlich actiongeladen aus, wenn Profis in halsbrecherischem Tempo unterwegs sind. Skicross und Boardercross, beides inzwischen olympische Disziplinen, können aber auch schlicht Fun bedeuten. Wer’s ausprobieren möchte, hat jetzt Gelegenheit dazu: Als erstes Skigebiet Österreichs bietet der Pitztaler Gletscher immer samstags Schnuppern auf dem Einsteigerparcours im CrossPark. Drei Stunden kosten zehn Euro. Mitmachen kann jeder, der die Schneepflugphase überwunden hat und einen ordentlichen Parallelschwung hinbekommt. Die 800 Meter lange Bahn nebenan im CrossPark bleibt selbstverständlich den Nationalmannschaften vorbehalten, die sich hier auf die Saison vorbereiten. Zudem werden hochkarätige Wettbewerbe wie Europacups ausgetragen, bei denen Zuschauer gratis mitfiebern. Und sich das eine oder andere abschauen können. www.pitztal.com
„Es macht einfach Spaß“, sagt Tom Greil (46), Trainer der österreichischen Nationalmannschaft der Boardercrosser, selbst Snowboarder der ersten Stunde. Mitte der 1980er Jahre baute er sich sein eigenes Snowboard, weil es so etwas in Österreich noch nicht zu kaufen gab. Und weil er überzeugt war, dass Wellenreiten auch im Schnee funktionieren sollte. Eine Cross-Strecke schmeckt für ihn nach Kindheit: „Wir sind durch die Wälder, in engen Kurven an Bäumen vorbei, haben Wellenbahnen über zugeschneite Wurzeln genommen und sind über Abhänge gesprungen“, schwärmt er und sieht präparierte Cross-Strecken als Nachempfindung eben jener Erlebnisse, die heute so selten geworden sind.
Anfangs bei den ersten Wettbewerben startete Greil noch selbst. Meinte dann, er könne bessere Parcours bauen – und tat es. Erst danach ließ er sich zum Trainier ausbilden und kam zum Österreichischen Skiverband. Das Pitztal macht ihn glücklich. Weil nirgendwo sonst früher und länger trainiert werden kann als im höchsten Gletscherskigebiet Österreichs, das sich bis auf 3440 Meter hinauf erstreckt. Und weil für den CrossPark nicht extra Schnee produziert werden muss. „Am Mittelbergferner gibt es enorme Tiefschneeablagerungen – das Material reicht, um schon im September mit dem Präparieren anzufangen.“
Nationalmannschaften diverser Länder stehen in Startposition, das erste Schnuppertraining für Gäste findet am Samstag, 17. Oktober statt, dann wöchentlich bis zum 5. Dezember oder auch auf Anfrage. Es läuft so ab, wie es die Profis machen: Streckenbegehung, Hinweis auf Schlüsselstellen, Tipps zum Durchkommen. „Die kürzeste Linie in einer Steilkurve muss nicht unbedingt die schnellste sein – wenn der Radius zu eng wird und man bremsen muss“, so Tom Greil. Köpfchen fährt idealerweise mit, Taktik spielt neben Technik eine große Rolle. Auch beim Schnuppern. Denn wie bei den Weltcuprennen starten auch die Einsteiger nach dem Training, wenn es ernst wird, mindestens zu viert – im KO-System. Nur die Schnellsten kommen weiter.
„Auf der Schnupperstrecke sind die Schanzen niedriger, die Steilkurven nicht ganz so scharf“, erklärt Marcus Herovitsch von den Pitztaler Gletscherbahnen, der sich freut, mit dem CrossPark ein attraktives Zusatzangebot für Wintersportler bereitstellen zu können. „Vor allem Kinder und Jugendliche wissen den Spaß sehr zu schätzen“, weiß er.
Spitzen-Veranstaltungen zum Gratis-Zuschauen:
- 21.11.2015: Internationale Österreichische Meisterschaften Ski Cross 2015/16
- 22.11.2015: Europacup Ski Cross
- 25. & 26.11.2015: Europacup Snowboard Cross
- 28. & 29.11.2015: FIS Junior Races Ski- & Snowboard Cross
Schnupper Cross:
- Jeden Samstag von 17.10. bis 5.12. und auf Anfrage. Treffpunkt ist um 12.30 Uhr im Skischulbüro auf dem Pitztaler Gletscher, Anmeldung erforderlich. www.skischule-pitztal.at