Beste Trainingsbedingungen am Pitztaler Gletscher – mit eigener Kunstschneepiste für Rennläufer!
Skirennsport in Tirol
Auch wenn der große Skiweltcup-Tross‘ nach dem Söldenauftakt so langsam aber sicher weiter gen Norden bzw. nach Übersee zieht, ist die Trainingssaison am Pitztaler Gletscher noch nicht vorbei.
Um mich selbst davon zu überzeugen, machte ich mich mal wieder auf den Weg zum Pitztaler Gletscherskigebiet. Nach dem mich die U-Bahn Gletscherexpress ausspuckte, die erste Überraschung: Sonnenschein!! Während im Tal der trübe Hochnebel hängt und die Gefahr von Herbstdepressionen steigt, lacht in der Höhe die Sonne. Und hoch ist man ja bekanntlich im Pitztal, auf Tirols höchstem Gletscher.
Nun also weiter hinauf mit der Wildspitzbahn und die ersten Schwünge auf frischem Pulverschnee. Die ergiebigen Schneefälle der letzten Woche sorgen für tolle Pisten. Die Carver pflügen durch weichen Naturschnee und die Glückshormone fahren Achterbahn.
Perfekte Kunstschnee-Trainingspiste
Im unteren Teil von Piste Nr. 26, ganz am rechten Rand, ist sie nun: eine Kunstschneepiste am Gletscher. Warum das so etwas Besonderes ist, wird für Nicht-Rennläufer schwer zu begreifen sein. Ist es doch so, dass das Gefühl des Gleitens auf Naturschnee immer den harten und meist eisigen Kunstschneepisten vorgezogen wird. Zum Glück für alle Otto-Normalskifahrer gibt es das weiße Gold am Pitztaler Gletscher auf natürliche Weise in Hülle und Fülle, auch jetzt schon im Herbst. Für Rennläufer hingegen ist weicher Naturschnee so beliebt wie Fußpilz. Es bilden sich nach wenigen Läufen in der Regel tiefe Wannen, die es erschweren in der Spur zu bleiben. Außerdem erfordert der Kanteneinsatz im Naturschnee ein hohes Maß an Skigefühl, da bei zu starkem Druck sich die Kanten in den Schnee eingraben und jegliche Beschleunigung verloren geht. Rennläufer egal welcher Disziplin sind also immer auf der Suche nach harten Kunstschneepisten, auf denen sich ihr Sport besser ausüben lässt. Im Extremfall werden sogar spezielle Rennpisten mit Wasser und Salz behandelt, um eine möglichst harte und kompakte Schneedecke zu erzeugen.
Um dem natürlichen Dilemma zwischen den Naturschneeliebhabern auf der einen und den kunstschneesuchenden Rennläufern auf der anderen Seite Herr zu werden, hat man sich am Pitztaler Gletscher etwas Einfaches einfallen lassen: Eine spezielle Trainingspiste ist abgetrennt vom Publikumsskilauf ganz am Rand zu finden, erst nach der Auffahrt auf einen großen Hügel gelangt man zum Start. Diese Piste ist extra mit Kunstschnee präpariert und daher trotz der Neuschneefälle der letzten Wochen in rennfähigem Zustand. Ein hartes Stück Arbeit, wie Skitrainer Harald Schmid betont: „Wir haben gemeinsam mit der Gletscherbahn eine eigens abgesperrte Kunstschneepiste in trainingsfähigem Zustand gehalten und können so weiterhin optimale Trainingsbedingungen bieten. Das ist ungewöhnlich für ein Gletscherskigebiet, aber wir trainieren dadurch noch bis Anfang Dezember auf gutem Untergrund“
Das Angebot kommt gut an, waren doch unter den tausenden Skibegeisterten, die das Pitztaler Gletscherskigebiet vergangenes Wochenende bevölkerten, zahlreiche Skiclubs aus dem nahen süddeutschen Raum. Ebenso konnten viele polnische und russische Skivereine begrüßt werden.
Ich mache mich wieder auf den Weg ins Tal, wo sich der Nebel immer noch nicht gelichtet hat. Ein Glück haben wir das Dach Tirols vor der Haustür 🙂
Alexander
Pitztal – Team
Wettkampftermine im Pitztal
Die Wettkampfsaison im Pitztal läuten übrigens die Skicrosser ein: am 22. November mit der Österreichischen Meisterschaft und tags darauf mit einem Europacup. Weiter geht es dann am 8. und 9. Dezember mit den FIS Damenslaloms am Hochzeiger und von 12. bis 16. Dezember mit dem 17. IPCAS Europacup der handicapped Skisportler am Pitztaler Gletscher und Rifflsee.