Trail Runner und Pitztal-Local Benedikt Walser im Interview zum neuen Pitz Alpine Glacier Trail
Wir haben einen echten Pitztal-Local getroffen und mit ihm über die neue Strecke des Pitz Alpine 2015 geplaudert. Benedikt Walser, Bergführer und Trailrunner, ist in Mandarfen am Fuße des Pitztaler Gletschers aufgewachsen und kennt daher die Trails wie seine Westentasche. Letztes Jahr ginge er beim P42 an den Start und finishte nach gut 7,5 Stunden und knapp 3.000 Hm erfolgreich. Auch heuer geht er natürlich an den Start und freut sich schon auf die neue Streckenführung.
Alexander: Hallo Benedikt, an was denkst Du als erstes, wenn Du den letztjährigen Wettbewerb Revue passieren lässt?
Benedikt: Auf tirolerisch würde man sagen: „Zaach war’s!“. Also ein wirklich hartes Rennen, wobei sicher die Wetterbedingungen mit Regen und rutschiger Strecke dazu beigetragen haben. Mit meinem 31. Platz von 139 Startern bin ich letztlich zufrieden.
Alexander: Was ist für dich als einheimischer Läufer das Besondere am Pitz Alpine?
Benedikt: Die tolle Landschaft hier im Pitztal, die Herausforderungen auf der Strecke und natürlich auch die Atmosphäre und herzliche Versorgung an den Hütten.
Alexander: Was war letztes Jahr das Besondere…?
Benedikt: Das Besondere letztes Jahr war sicher der Aufstieg zur Kaunergrathütte, die höchstgelegene der Berghütten hier im Pitztal. Im Sommer bin ich in der Regel oft als Bergführer zu Kletter- und Bergtouren dort oben. Aber so wie letztes Jahr beim Rennen habe ich mich selten darauf gefreut, das nette Hüttenteam und die Versorgungsstation zu treffen 🙂
Alexander: Was hältst Du von der neuen Streckenführung?
Benedikt: Super! Der Anstieg zum Mittagskogel hat es echt in sich, 1400 Hm Aufstieg nonstop – Im Winter fahren wir dort oft mit den Ski hinunter, das ist weniger anstrengend 🙂 Und danach noch die knackige Gletscherquerung über den Mittelbergferner, wo sicher auch die Bedingungen auf dem Gletscher eine Rolle spielen werden. Auch der Trail danach ins Taschachtal zum Taschachhaus ist ein Traum für Trailrunner – Flow garantiert!
Alexander: Wo siehst Du die größten Unterschiede im Vergleich zum letzten Jahr?
Benedikt: Die Kaunergrathütte fällt zumindest für die P42-Läufer weg, die Ultra-Distanzen laufen ja weiterhin dort hinauf und dann weiter über den wunderbaren Pitztaler Almenweg. Dafür ist der Mittagskogel als echter „3.000er“ dazugekommen. Und nach der Kaunergrathütte wurde die Variante am Verpeiljoch gestrichen, stattdessen läuft man vom Mittelberglsee direkt über die Neururer Alm und dann zum Almenweg. Das ist sicher positiv zu werten, denn der Streckenabschnitt unterhalb des Verpeiljochs war grenzwertig zu laufen – vor allem bei nassen Bedingungen. Eine sehr interessante Neuerung zu letztem Jahr ist sicher auch die Gletscherquerung, das wird für viele Läufer Neuland.
Alexander: Was hast Du dir für dieses Jahr vorgenommen?
Benedikt: Finishen, Verletzungsfrei bleiben und vielleicht in die Top 25 vorzustoßen!
Alexander: Danke für das Interview…
Benedikt: Gerne, wir sehen uns am 25. Juli zum höchsten Marathon der Alpen!
Zur Person:
Benedikt Walser wohnt und arbeitet als hauptberuflicher Berg- und Skiführer im Pitztal. Im Sommer wie im Winter führt er Gäste durch die einmalige Bergwelt in seiner Heimat. Von hochalpinen Touren in Fels und Eis, über Mehrtageswanderungen von Hütte zu Hütte bis hin zu Alpin- und Sportklettereien bietet er alles an, was den sportlichen Alpinsommer in Tirol ausmacht. In seiner Freizeit widmet sich Benedikt seit einiger Zeit vermehrt dem Trail Running. Das Überwinden von körperlichen Leistungsgrenzen und das Zurücklegen von maximalen Distanzen mit gewichtsoptimierter Ausrüstung ist für ihn eine faszinierende Spielart des Bergsports. Wenn ihr mehr über Benedikt und seine Angebote als Bergführer erfahren möchtet, schaut vorbei auf der Webseite der Bergführervereinigung Pitztal. Ob zu Fuß, am Bike, am Kletterseil oder im Wasser – die Pitztaler Bergführer sind die perfekten Partner für einen sportlichen Sommerurlaub am Dach Tirols. http://bergfuehrervereinigung-pitztal.com/