Interview mit Patrick Rasch – Unser Trail Running Import aus Salzburg

Patrick Rasch ist 30 Jahre jung und absoluter Trail Running Multitasker. Nach Abschluss der HTL in St.Pölten hat ihn der alpine Westen Österreichs angezogen. Seinen Präsenzdienst absolvierte er im Gebirgskampfzentrum in Saalfelden, wo er die Leidenschaft zu den Bergen entdeckte. Nach der Weiterbildung zum staatlich geprüften Bergwanderführer absolvierte er das Studium der Sport- und Bewegungswissenschaft mit Schwerpunkt Trainingstherapie und Leistungsdiagnostik an der Universität Salzburg. Anschließend machte er die Ausbildung zum Sportmasseur und Kinesio-Taping-Practicer.

Zurzeit studiert er Physiotherapie an der Fachhochschule Salzburg und bereichert in den Semesterferien das Pitztal mit seinen Erfahrungen als Trail Running Guide, Bergwanderführer, Sportmasseur und Leistungsdiagnostiker und unterstützt uns bei der Erstellung von Streckenkonzepten.

Lieber Partrick, wo kann man dich diesen Sommer im Pitztal antreffen?

Im Sommer bin ich die meiste Zeit im Gelände zu finden. Aber wenn ich nicht gerade laufend oder wandernd unterwegs bin, dann trifft man mich im Trailrunning Hotel Vier-Jahreszeiten in Mandarfen (Leistungsdiagnostik, Training) oder im Hotel Gundolf (Massage) in Tieflehn an.

Wie bist du darauf gekommen, im Pitztal zu arbeiten?

2012 bin ich meinen ersten Berglauf (Steinbocktrophy) im Pitztal gelaufen, seitdem hat mich das Pitztal mit der atemberaubenden Bergwelt in seinen Bann gezogen. Aufgrund meiner intensiven Auseinandersetzung mit der Sportart Trailrunning ist das Pitztal die ideale Location um mein Wissen an andere Trailläufer weiterzugeben – auch innerhalb meines TrailLab. Weiter bietet mir das Pitztal perfekte Trainingsmöglichkeiten für meine Ultra Trailrunning-Vorbereitungen.

Technisch anspruchsvoll und hochalpin: die Trails im Pitztal bieten Patrick perfekte Trainingsvoraussetzungen.

Was genau darf man unter dem TrailLab verstehen?

Das TrailLab ist eine Kombination aus Camp und Symposium (altgriechisch: geselliges Zusammensein). Die Sportwissenschaft beschäftigt sich zunehmend mit dem Thema Trailrunning. Aufgrund vieler Mythen und um meinen Anspruch als Sportwissenschafter und Physiotherapeut gerecht zu werden, ist es mir ein Anliegen den Teilnehmern von TrailLab aktuelle Erkenntnisse rund um Training, Anpassungen, Technik und Regeneration näher zu bringen. Auf der anderen Seite möchte ich mit den Teilnehmern  das Pitztal mit seiner atemberaubenden Bergwelt, während spektakulären Trailrunning-Touren, erkunden. Die Inhalte von TrailLab sind so aufbereitet, das kein akademischer Hintergrund nötig ist. Damit die geführten Trailrunning-Touren jedoch Spaß und Freude bereiten, sollten die Teilnehmer etwas Erfahrung im Laufsport mitbringen.

Wie kann man sich bei deinen TrailLab / Schnuppertrailruns anmelden?

Die Anmeldung zum TrailLab erfolgt direkt online über die Website: www.alpinesense.com/trail-running.
Die Teilnahme zu den Schnuppertrails im Pitztal ist kostenlos und eine Anmeldung ist nicht nötig –  Treffpunkt ist jeden Dienstag um 10.00 Uhr in Mandarfen beim TrailShop vom Hotel Vier Jahreszeiten.

Trail Running Multitasker Patrich Rasch bereichert das Pitztal auch diesen Sommer wieder mit seinen Erfahrungen als Trail Running Guide, Bergwanderführer, Leistungsdiagnostik und Sportmasseur.

Was schätzt du an den Menschen im Pitztal? Was für Freundschaften hast du hier geschlossen?

Mittlerweile habe ich viele Freundschaften geschlossen. Erwähnenswert ist meine Freundschaft mit dem Geschäftsführer des TVB Pitztal Gerhard Gstettner und mit Familie Knabl (Hotel Gundolf), die mich in den vielen Jahren sehr unterstützt haben. Aber auch mit Familie Walser (Trailrunning Hotel Vier-Jahreszeiten) habe ich enges Verhältnis. Ein großes Danke möchte ich hier an meinen Bruder Christoph Rasch, Chefkoch im Hotel Gundolf, aussprechen, der mich ernährungstechnisch und mental immer optimal unterstützt.

Der Ort, wo Sportler sich begegnen: Patrick Rasch und Salomon-Läufer Markus Kröll beim Testtag am Rifflsee.

Was ist dein persönlicher Lieblingstrail im Pitztal?

Das ist die Wurmtalerkopf-Runde. Von Mandarfen aus über den Panoramaweg zum Rifflsee. Von dort aus via Offenbacher Höhenweg und Gletscherquerung zum Gipfel des Wurmtalerkopfes (3225m). Abstieg über den „neuen Offenbacher Höhenweg“ zum Taschachhaus und zurück zum Ausgangspunkt.  Dieser Trail ist aufgrund der Gletscherquerung sehr anspruchsvoll und darum auch nicht beschildertet.

Du nutzt ja deine Zeit im Pitztal auch für das eigene Training. Was war bisher dein „zachster“ Lauf?

Für mich ist der Pitz Alpine Glacier Trail der anspruchsvollste Ultra in ganz Österreich und das macht für mich den Reiz aus. Die vielen Höhenmeter im Auf- und Abstieg, Gletscherquerung, das technisch schwierige Gelände und die eindrucksvolle Pitztaler Bergwelt machen den PAGT für mich zu einem Ultra auf höchstem Niveau.

Wie oft  bist du schon beim Pitz Alpine Glacier Trail mitgelaufen?

Bis jetzt habe ich von Anfang an bei jedem Pitz Alpine Glacier Trail seit 2013 teilgenommen.

Was war dein größter Erfolg beim PAGT bisher?

Der 3. Platz beim Bewerb P85 im Jahr 2015.

Patrick Rasch auf dem 3. Platz beim PAGT 2015 für den Bewerb P85

2016 warst du bei der Königsdisziplin, dem P100 dabei. Was ist dir vom P100 am intensivsten in Erinnerung geblieben?

Der P100 ist von Anfang bis zum Ende sehr intensiv. Die Streckenführung ist sehr technisch und nicht einfach zu laufen. Die intensivste Erinnerung war aufgrund des Neuschnees sicher die Passage zum Taschachhaus und zur Kaunergrathütte.

Ehre wem Ehre gebührt: Der Schneethron auf der Labestation Kaunergrathütte war ein kleines Highlight des PAGT16.

Was war deine Lieblingslabestation? Warum?

Also ehrlich gesagt ist mir die Labestation in Mandarfen die Liebste. Dort ist es möglich seine Angehörigen zu sehen und das motiviert mich immer sehr.

Dein Ziel für den PAGT17?

Mein Ziel ist, wie bei jedem Ultra, ohne Komplikationen durch zu laufen, denn während eines Ultras kann sehr viel passieren, von Verletzungen bis Krämpfe ist alles möglich. Aber dennoch starte ich auch heuer wieder um meinen 5.Platz von 2016 zu verbessern. Wichtig ist eine gewisse mentale Stärke. Wenn du im Kopf aufgibst, dann wird der Körper dies auch tun.

Früher Start: Der „zache“ P100 startet lange vor Sonnenaufgang und lässt die Teilnehmer eine Gletscherüberquerung und insgesamt 6500 Höhenmeter bewältigen.

Deine nächste Challenge, die du dir als Ziel gesetzt hast?

Heuer steht der TransalpineRun 2017 von Fischen im Allgäu bis nach Sulden am Ortler auf dem Programm.

Mit welchem Läufer würdest du gerne mal einen Trail laufen?

Mit meinem TAR17-Partner Werner Sturm 😉

Wie sieht dein Trainingsplan aus?

Aufgrund meiner Ausbildung gestallte ich mein Training nach den aktuellsten sportwissenschaftlichen Erkenntnissen. Ich trainiere nach einen perfekt auf mich abgestimmten Trainingsplan. Wichtig Voraussetzung für solch einen Trainingsplan ist eine Leistungsdiagnostik (alpinesense.com) sowie fundiertes Wissen über die Anpassungen im Organismus durch Ausdauer- und Krafttraining.

Wie wichtig ist dabei die Ernährung?

Die Ernährung ist eine sehr wichtige Komponente im Trailrunning-Sport. Diese ist sehr vielseitig und man kann keine pauschale Empfehlung geben was man besten essen sollte.  Jedoch ist es essentiell die Zusammensetzung der täglichen Kalorienzufuhr aus Eiweiß, Kohlenhydrate und Fette im Überblick zu behalten.
Mein Tipp: Nahrung und Getränke während der Belastung im Training testen und ausprobieren, nicht im Wettkampf.

Was bedeutet für dich Erholung?

Ein Training ohne Erholung gibt es nicht. In der Zusammenarbeit mit Sportler und Patienten habe ich bemerkt, dass die Regeneration eine vergessene Disziplin darstellt. Aber der Organismus kann sich nur in der Regenerationsphase anpassen und sich somit verbessern. Im Rahmen des TrailLab wird der Fokus auch auf Regenerationsmaßnahmen und deren Wirkung gelegt.

Was motiviert dich?

Meine Ehefrau Tamara mit der ich am 14. Mai meinen ersten Hochzeitstag feiern durfte 🙂

Motiviert über die Gletscherspalte: Mit dem Rückhalt von Ehefrau Tamara läuft es sich fast von selbst 😉

Wie kombinierst du Job/Familie/Sport?

Das ist nicht so einfach. Die Ultra-Vorbereitung ist sehr zeitaufwendig, aber meine Ehefrau ist selber sehr sportlich und hat somit viel Verständnis dafür.

Bist du eigentlich den Etappentrail im Pitztal schon gelaufen? 

Nein, bin ich leider noch nicht. Aber ich werde diesen als Vorbereitung für den PAGT 17 non-stop laufen. Ich werde euch natürlich Impressionen und Tipps nachliefern 😉

Dann wünschen wir dir alle viel Spaß im Trailrunning Sommer 2017 im Pitztal, lieber Patrick!
Wir freuen uns auf deinen Einsatz auf unseren Trails und auf spannende Berichte! 🙂

 

Interessante Links:

>>> Infos zum Pitz Alpine Glacier Trail
>>> Trail Running interaktive Karte im Pitztal
>>> Trailrunning im Pitztal

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